Pflege

Ende September 2007 habe ich die Ausbildung zur dipl. Pflegefachfrau HF am Careum in Zürich abgeschlossen. Danach arbeitete ich bis zum 31.07.2010 im Spital Uster auf einer allgemein-chirurgischen Bettenstation. Um die Bedürfnisse meiner kleinen Tochter nicht hinter meinem Beruf anstellen zu müssen, habe ich mich danach entschieden, meine Stelle zu kündigen und ganz für meine Familie da zu sein.

Als Kind eins und zwei etwas grösser waren, entschied ich mich, wieder als Pflegefachfrau tätig zu sein. Ab 2012 durfte ich zu einem kleinen Pensum im Alters- und Pflegeheim Breitlen in Hombrechtikon Bewohner betreuen. Die Arbeit im Team und mit den Senior:innen hat mir grosse Freude bereitet und war ein schöner Ausgleich zu meinem Familienalltag. Da meine selbständige Tätigkeit immer mehr Raum einnahm, entschied ich mich 2016, meine Stelle zu kündigen.

Während der drei Jahre meiner Ausbildung hatte ich jeweils ein Semester theoretischen Unterricht, gefolgt von einem 6monatigen Praktikum im Universitätsspital Zürich. Diese Praktika zeigten mir Einblicke in ganz spezifische Fachgebiete und waren für mich prägend. Wie es mir während meiner Praktika ergangen ist, möchte ich hier kurz beschreiben.

Im ersten Jahr habe ich bereits ein 6-monatiges Praktikum auf der Wiederherstellungschirurgie absolviert, wo es mir sehr gut gefallen hat. Ich konnte dabei Brandverletzte Patienten, Patienten mit Handverletzungen sowie Patienten vor und nach plastischen Eingriffen betreuen. Interessant waren dabei für mich vor allem die aufwändigen Verbände. Auch die akute postoperative Betreuung erlebte ich immer wieder als positive Herausforderung.
Die Patienten hatten zudem mit ganz verschiedenen Veränderungen ihres Körpers zu kämpfen. In der Begleitung dieser Patienten konnte ich vor allem meine sozial-kommunikativen Fähigkeiten trainieren.

Im zweiten Jahr war ich auf der Station für Kiefer- und Thoraxchirurgie. Neben Unfallopfern, welche meist eine kurze Aufenthaltsdauer hatten, betreute ich dabei auch immer wieder onkologische Patienten. Ich konnte so miterleben, welche Bedeutung eine entsprechende Diagnose für den Patienten hat und wie vielfältig die Patienten und Angehörigen damit umgehen.
In der postoperativen Betreuung der Patienten hat mich aber auch die technische Seite fasziniert. Ich hatte Gelegenheit, mich mit verschiedenen Apparaturen wie Thoraxdrainagen, Infusionssystemen und vielem mehr vertraut zu machen.

Mein Abschlusspraktikum durfte ich auf der Medizin mit den Spezialgebieten Angiologie, Kardiologie, Pneumologie machen. Auch hier war das Patientengut sehr vielfältig. Die Patienten, welche nur für Abklärungen oder kleinere Eingriffe auf der Station sind und sehr rasch wieder entlassen werden sollen dabei ebenso umfassend gepflegt und betreut werden, wie Patienten mit chronischen Krankheiten, welche immer wieder für längere Zeit auf dieser Station sind.
Besonders intensiv erlebte ich die Betreuung von Lungenpatienten vor oder nach einer Transplantation. Diese haben bereits einen langen Leidensweg hinter sich und werden von den verschiedensten Gefühlen wie Angst, Ungewissheit, Hoffnung, Dankbarkeit, etc. geprägt. Die Transplantationsmedizin an sich erzeugt auch immer wieder ethische Diskussionen, welche meinen Horizont als Pflegende bereits wesentlich erweitert haben.
Bei der Betreuung von Patienten mit kardiologischen Defiziten hingegen konnte ich vor allem mein Fachwissen erweitern und Lücken schliessen. Die Zusammenhänge des Organismus sind hier wesentlich und ich bin froh, diesen Aspekt meines Wissens vertiefen gekonnt zu haben.